DrogenGenussKultur |
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8. Hinweise zur DosierungGHB wird zumeist in der Form von Natrium-Gamma-Hydroxybutyrat (Natrium-GHB, Na-GHB) ausgeliefert. Die handelsüblichen Ampullen mit 10 Milliliter Injektionslösung (Somsanit®) enthalten 2,423 Gramm Natrium-GHB entsprechend 2,000 Gramm GHB. Die handelsübliche Lösung zum Einnehmen (Xyrem®) 42 enthält 500 mg Natrium-GHB pro Milliliter Lösung. Es gelten somit folgende Entsprechungen:
Um die gleiche Wirkungsintensität mit GBL (Gamma-Butyrolacton) oder mit BDO (1,4-Butandiol) wie mit GHB (Gamma-Hydroxybutyrat) zu erzielen, müssen erstgenannte Substanzen niedriger dosiert werden als GHB respektive Na-GHB (Natrium-Gamma-Hydroxybutyrat). In der folgenden Tabelle sind die Wirkungsäquivalenzen (Dosierungen, die die gleiche Wirkung entfalten) der Substanzen Na-GHB, GBL und BDO zusammengestellt.
Die Wirkung von GHB ist stark Dosisabhängig. Zudem ist die Wirkung bei einem Mischkonsum mit anderen psychotropen Substanzen oft deutlich anders ausgeprägt als nach dem alleinigen Konsum von GHB. Die folgenden Angaben sind überlieferte Erfahrungswerte und beziehen sich auf die Substanz GHB respektive genauer auf die Substanz Na-GHB, der handelsüblichen Form von GHB. Um die entsprechende Werte für GBL zu erhalten, sind die Mengenangaben mit 0,68 zu multiplizieren oder näherungsweise zieht man ein Drittel der bei Na-GHB angegeben Werte ab. Die Dosierungen sind für eine etwa 70 Kilogramm schwere Person berechnet. Aufgrund der Angaben Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht (mg/Kg) können die Werte leicht für Personen mit einem größeren oder kleineren Körpergewicht berechnet Werden. Die Beschreibungen der Effekte gelten für den alleinigen und einmaligen oralen Konsum von GHB respektive GBL oder BDO (Monokonsum) und nicht für den Mischkonsum mit anderen psychotropen Substanzen.
9. Safer UseDer Harvard Professor für Psychologie, Timothy Leary, entwickelte in den frühen 60er Jahren die heute weltweit anerkannte Theorie von Drug, Set und Setting. Er folgerte aus vielen Beobachtungen, dass die Qualität von Drogenerfahrungen wesentlich durch die verabreichten Mengen und Kombinationen bestimmter Substanzen (drug), durch die innere Bereitschaft und persönliche Befindlichkeit (set) und die äußeren Umstände (setting) bestimmt werden. Die meisten wissenschaftlichen Arbeiten zur Thematik Drogen- und Rauschkultur fundieren in der Analyse von Substanzwirkungen, wobei Art und Menge der Substanz sowie die Dauer des Konsums die wichtigsten Ausgangspunkte der Analysen sind. Tätig in diesem Bereich (drug) sind vor allem Pharmakologen und Ärzte. Weit weniger Veröffentlichungen von wissenschaftlichen Untersuchungen gibt es zu den Wirkungen bestimmter Substanzen bei unterschiedlich ausgeprägten Eigenschaften der Konsumenten. Im Vordergrund dieser Untersuchungen steht die Abhängigkeit des Rauscherlebnisses von den Charaktereigenschaften und der Befindlichkeit der Konsumenten (set). Bezüglich der äußeren Umstände, das sind die kulturellen und sozialen Rahmenbedingungen (setting), die Drogenerlebnisse beeinflussen, gibt es nur wenige Forschungsergebnisse, obwohl gerade diese Rahmenbedingungen die Konsummuster wie auch die Erlebnisqualitäten ganz erheblich prägen. Dies gilt ganz besonders für den Gebrauch von GHB. Deshalb betreffen die meisten hier aufgeführten "Safer-Use-Regeln" das Set und Setting und nicht die Substanz selbst.
10. MischkonsumMischintoxikationen von GHB und Alkohol sowie von GHB und Opiaten gelten als sehr gefährlich, da es zu Atemdepressionen und zu Atemstillstand kommen kann. Auch der Konsum von GHB nach der Einnahme von Barbituraten, Benzodiazepinen und Antihistaminika erhöht die Wahrscheinlichkeit des Auftretens unangenehmer Nebenwirkungen. Die folgenden Angaben betreffen natürlich auch die Substanzen GBL und BDO, da diese im Körper zu GHB umgewandelt werden. GHB und Alkohol (auch in geringer Dosierung)Nie und nimmer sollte GHB nach dem Konsum von Alkohol eingenommen werden. Auch vom gleichzeitigen Konsum von Alkohol und GHB ist in jedem Fall dringend abzuraten. Der Mischkonsum von Alkohol und GHB verstärkt die jeweiligen stoffspezifischen pharmakologischen Effekte der anderen Substanz. Alkohol wirkt analog zu den Benzodiazepinen (Psychopharmaka aus der Gruppe der Tranquilizer) und Barbituraten (Schlafmittel, Antiepileptika, Narkotika) wie ein Modulator der GABAA-Rezeptoren. Die Aktivierung der GABAA-Rezeptoren wird durch Alkohol potenziert, das heißt die Wirkung von Alkohol wird genauso durch Benzodiazepine, Barbiturate und GHB drastisch verstärkt wie die Wirkung der letztgenannten durch Alkohol. Der gleichzeitige Konsum von Alkohol und GHB führt nicht nur zu Übelkeit, Erbrechen und einem Abfallen des Blutdrucks, sondern kann auch lebensbedrohliche Atemdepressionen zur Folge haben. Die häufigste Ursache an Raves oder Parties für durch Drogenkonsum bedingte Einlieferungen von Partyteilnehmern in Krankenhäuser ist die kombinierte Einnahme von Alkohol und GHB. Patienten, die wegen des Mischkonsums von Alkohol und GHB in Krankenhäuser eingeliefert werden, müssen dort immer sofort in der Intensivstation betreut werden. GHB und LSDDie Kombination von GHB mit LSD scheint gut verträglich zu sein und wird von zahlreichen Konsumenten als angenehm und lustvoll beschrieben. Die besten Erfahrungen machten die Konsumenten, wenn sie das GHB erst nach der höchsten Entfaltung der LSD-Wirkung, also zwei bis drei Stunden nach dem Beginn der LSD-Wirkung eingenommen hatten. Der LSD-Trip wird durch die Zugabe von GHB in dieser Phase "weicher" und gefühlvoller, die Wahrnehmung noch plastischer und intensiver. Der Liebesdrang ist dann oft stark gesteigert und die Lust und Fähigkeit zum lang andauernden Sex meistens deutlich erhöht. Auch eine Einnahme von GHB in der Ausklangsphase der LSD-Wirkung ist recht beliebt, vor allem nach intensivem Sex während der LSD-Wirkung. In diesem Fall wirkt GHB eher wie eine Kuschel-Droge und sollte eher niedrig dosiert werden. Zudem fällt dann das Einschlafen nach dem LSD-Erlebnis leichter, die Gedanken kreisen nicht mehr so intensiv im Kopf herum und man fühlt sich entspannter. GHB und EcstasyGHB und Ecstasy sollten möglichst nicht gleichzeitig eingenommen werden, da diese Kombination recht häufig heftigen Brechreiz und körperliches Unwohlsein auslöst. Zudem lösen GHB und Ecstasy gegensätzliche chemische Vorgänge im Zentralnervensystem aus: GHB aktiviert die Tryptophan-Hydroxylase (Enzym, das die Bildung von Tryptophan fördert respektive katalysiert) und Ecstasy hemmt die Tryptonphan-Hydroxylase. GHB und KetaminGHB und Ketamin sollten nicht gleichzeitig eingenommen werden, da die Wirkungsprofile sich nicht gut ergänzen, weil GHB die körperliche Empfindsamkeit steigert, Ketamin in höheren Dosierungen hingegen die körperliche Empfindsamkeit mindert respektive betäubt. Ein abwechselnder Konsum von GHB und Ketamin (mit mehr oder weniger langen Zwischenpausen) wird von einigen erfahrenen Psychonautikern als recht reizvoll beschrieben. Es sei hier aber nachdrücklich darauf hinzuweisen, betonen Psychonautiker, die solche Experimente genießen, dass eine stabile Grundkonstitution sowohl in physischer als auch in psychischer Hinsicht eine absolut notwendige Voraussetzung für solche psychonautische Wechselbäder ist. |
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