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Konkrete Erste-Hilfe-Tipps bei Drogenproblemen

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Ecstasy / MDMA

  • Chemische Bezeichnung: MDMA: 3,4-Methylendioxymethylamphetamin

  • Andere Bezeichnungen: E, XTC, Cadillac, Adam, Pille, Tanzpille

  • Substanzen mit ähnlicher Wirkung: Generell: Phenethylamine; Safrol, MDE (Eve), MBDB (Eden), MDA, BDB

  • Gesundheitliche Risiken und mögliche Nebenwirkungen bei einmaliger Einnahme: Gering, wenn nicht mehr als 50 Milligramm genommen werden. Dosen über 150 Milligramm können recht unangenehme Effekte haben; hohe Neurotoxizität. Vom Dauerkonsum ist dringend abzuraten, da ein Trip den Körper und Geist (Serotoninspeicher) sehr schlaucht. Bei unsachgemäßer Einnahme (vor allem in Verbindung mit Alkohol) und /oder Überdosierung kann ein monatelanger (!) Kater die Folge sein. Ecstasy ist ein MAO-Hemmer und sollte nicht mit anderen Drogen und MAO-Hemmern kombiniert werden, da sonst gefährliche Kreislaufkrisen die Folge sein können. Muskelkrämpfe (Kaugummi kann helfen) • asthmatische und epileptische Anfälle • Angstzustände • Augenzittern • Atemstörungen • Depressionen • permanentes Erbrechen • Halluzinationen (bei Überdosierung) • Hautunreinheiten • Hitzewallungen • extrem langer Kater • Kieferverspannungen • Kreislaufstörungen • Psychosen • Schlaflosigkeit • extremes Schwitzen • verwirrende Schwindelgefühle • Suizidgefahr

  • Wirkungsdauer: Die Wirkung setzt ca. nach 15 bis 20 Minuten, manchmal auch erst nach einer Stunde ein; Dauer: 3 bis 6 h.

  • Abbauzeit: Ecstasy wird größtenteils in der Leber abgebaut und mit dem Urin als Säure ausgeschieden. Die pharmakologische MDMA-HWZ beträgt ca. 8 bis 9 h bei einer Einzeldosis von 125 mg

  • Nachweis: Im Blut 24 Stunden, im Urin 1 bis 4 Tage. Nur 8 bis 9% des MDMA wird im Körper in das besser nachweisbare MDA abgebaut, das auch in Schnelltests nachgewiesen werden kann, bei Haaranalysen wird die Zeit durch die Haarlänge bestimmt.

  • Langzeitfolgen/-schäden: Leberschäden bzw. Nierenversagen sind möglich. Asthma, Allergien, Störungen des Kurzzeitgedächtnisses und des Kreislaufes sind nachgewiesen. Ecstasy wirkt im Gehirn als kurzzeitiger Serotoninblocker. Serotonin greift maßgeblich in unser seelisches Gleichgewicht ein. Zu häufiger Ecstasy-Konsum kann die körpereigene Serotoninproduktion drosseln, sodaß u.a. schwere Depressionen mittelfristige oder Langzeitfolge sein können. Suizidfälle sind belegt.

    Das größte Risiko bei der Dauereinnahme scheint zu sein, daß Ecstasy individuell sehr unterschiedlich gut vertragen wird und erwünschte Dosis und Überdosis extrem eng beieinander liegen. Die neurotoxischen Wirkungen können auch auf eines der Nebenprodukte von MDMA zurückzuführen sein.

    Da Ecstasy bekanntlich auch in der Techno-Szene konsumiert wird, in der man exzessiv tanzt, kann es zum »Hitzetod« durch Flüssigkeitsmangel und Überanstrengung kommen. Bei Überhitzung nichtalkoholische Getränke in Maßen, sonst droht eine Überwässerung.

  • Gefährliche Wechselwirkungen mit anderen Substanzen: MDMA sollte, wenn schon, nicht in Kombination mit Stimulanzien und vor allem nicht mit Alkohol eingenommen werden. Die beliebte Kombination mit Cola, Kokain oder Speed reduziert die eigentliche Ecstasy- Wirkung auf ein Aufputschmittel und erhöht unnötig das Gesundheitsrisiko. Der Konsum von niedrig dosiertem MDMA und LSD führt zu einer maximalen MDMA-Wirkung.

  • Verwechslungen mit »falschen« Pillen (Ecstasy-Falsifikaten), die mitunter das giftige PMA / PMMA enthalten, gehören zu den größten Ecstasy-Gefahren bis hin zu tödlichen Komplikationen! Kenne Deine Pille!

  • Hilfen und Gegenmittel: Frische Luft und persönliche Zuwendung (in den Arm nehmen, beruhigen durch Reden und Streicheln) sind hier oft die schnellste und wirkungsvollste Hilfe. Dies gilt für alle »Drogenkoller«, für Ecstasy jedoch in ganz besonderem Maße. Bei Angstzuständen und Krämpfen kann Diazepam (»Valium®«) in niedriger (!) Dosis versucht werden.

    Viel – nicht zu kalte – Flüssigkeit.


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