DrogenGenussKultur |
|||||||||
DrogenGenussKultur |
|||||||||
|
|
Drogenkompetenz und Drogenmündigkeit |
|
||||||
2. Drug - Wirkstoff(e) und Dosierung(en)Der Begriff Droge wird fälschlicherweise häufig mit dem Begriff Rauschgift gleichgesetzt, obwohl viele bekannte Drogen weder einen Rausch verursachen noch besonders giftig sind. Gemäß dem ursprünglichen Sinn des Wortes ist eine Droge eine als Heilmittel verwendete pflanzliche Substanz. Eine Substanz ist etwas Stoffliches, woraus etwas besteht, das heißt, daß man unter Substanz den chemischen Grundbestand versteht, also die naturwissenschaftlich begründete, zweckfreie Aussage über die chemische Zusammensetzung eines Stoffes. Ein Mittel ist etwas, was die Erreichung eines Zieles ermöglicht; das bedeutet, daß ein Mittel etwas ist, was zur Erreichung eines Zweckes dient. Substanz ist die zweckfreie Aussage über etwas (z.B. einen Stoff), ein Mittel ist die soziale oder individuelle Interpretation des Zwecks der Substanz beziehungsweise des Zwecks der Einnahme der Substanz. Schreibt man also einer Substanz einen bestimmten Zweck zu, so wird die Substanz zum Mittel. Ein ähnliches Verhältnis existiert in der Pharmakologie und in der Toxikologie zwischen den Begriffen Stoff und Arzneimittel. Gemäß Arzneimittelgesetz sind Stoffe:
Die nächste Kategorie ist sodann der immer noch neutral definierte Begriff des Wirkstoffes, der lediglich bestimmt, daß Stoffe nach der Aufnahme in den Organismus Wirkungen entfalten, wobei die Art der Wirkung und deren Bedeutung für die Gesundheit ohne belang sind. Mit dem Zusatz Arznei werden Stoffe zu Arzneistoffen, die dann "zur Anwendung in bzw. am Menschen oder Tier geeignet sind oder durch das Werturteil: nützlich für Mensch und Tier, charakterisiert sind." Arzneistoffe werden zu Arzneimitteln dadurch, daß sie "dazu bestimmt sind, Krankheiten bei Mensch und Tier zu heilen, zu lindern, zu erkennen oder zu verhindern." Der Stoff wird durch seine konkrete Zweckbestimmung zum Mittel. Nach diesen Definitionen sind Drogen in jedem Fall Stoffe und zugleich auch Wirkstoffe. Zudem sind viele Drogen Arzneistoffe, viele davon auch Arzneimittel (Medikamente). Zahlreiche Drogen werden auch als Genußmittel und/oder Rauschmittel genutzt. Gemäß Betäubungsmittelgesetz sind alle illegale Drogen Betäubungsmittel. Der Fachbegriff für Betäubungsmittel, Anästhetikum, ist als Negation zum Begriff Ästhetik gebildet worden. Der Begriff Ästhetik kommt von griechisch aisthéstai "fühlen, empfinden und wahrnehmen", respektive von aisthétikós "zum Wahrnehmen fähig". Der Begriff Anästhetikum von griechisch anaisthétikós bedeutet nicht fühlbar, nicht empfindbar und nicht wahrnehmbar. LSD verstärkt beispielsweise die Empfindungsfähigkeit für das sinnlich wahrnehmbar Schöne (Ästhetische) und hat eine starke Wesensverwandtschaft mit der Eigenschaft zur erhöhter Feinfühligkeit und Empfindsamkeit, also etwas, das ein sensibles und gut funktionierendes Nervensystem vo raussetzt. LSD bewirkt somit haargenau das Gegenteil von dem, was man von einem Betäubungsmittel (Anästhetikum) erwartet: Minderung oder Ausschaltung der sensorischen Feinfühligkeit. Es ist wahrlich absurd, eine Substanz wie LSD als Betäubungsmittel zu klassifizieren. Bemerkenswert erscheint hier die Tatsache, daß einzig und allein die amtliche Zuordnung von LSD zu den Betäubungsmitteln als absurd bewertet werden kann, da alle andere Zuordnungsmöglichkeiten Sinn machen: LSD ist eine Substanz gemäß Definition im Duden 1 , LSD ist ein Mittel gemäß Definition im Duden 2 , LSD ist ein Stoff gemäß § 3 AMG 3 , LSD ist ein Wirkstoff gemäß Definition im Med. Wörterbuch Pschyrembel 4 , LSD ist ein Arzneistoff, da LSD lange Zeit als Arzneimittel zugelassen war und auch heute noch in speziellen Programmen wie beispielsweise in der psycholytischen Therapie eingesetzt wird. 5 Die heute allgemein als Drogen bezeichneten Substanzen verändern in sehr unterschiedlicher Art und Weise unsere Wahrnehmung, unsere Empfindung, unser Lustgefühl, unseren Wachheitsgrad, unsere Impulsivität oder auch unser Konzentrationsvermögen. Daß die Wirkung einer Substanz von ihrer Dosierung abhängt, ist eine ebenso simple Erkenntnis wie uralte Einsicht. Der Arzt und Philosoph Theophrastus Paracelsus gehörte zu den bedeutendsten Naturforschern des späten Mittelalters und verkündete bereits vor hunderten von Jahren:
Die Dosierung beeinflußt die Wahrnehmung, das Erleben und die Gefühlswelt für die Dauer der Drogenwirkung. Da die meisten Partydrogen derzeit illegal sind, weißt man meistens nicht, wieviel Wirkstoff in der Pille oder dem Pulver enthalten ist. Damit man sich vor Fehloder Überdosierungen schützen kann, empfiehlt es sich seine Pillen und Pülverchen bei www.checkyourdrugs.at in Wien, www.saferparty.ch in Zürich, www.eve-rave.ch in Solothurn oder bei einem anderen Testangebot anonym analysieren zu lassen. Testergebnisse von anderen Pillen, Warnungen vor gefährlichen Pillen und weitere Informationen kann man im Internet finden: http://www.eve-rave.ch
|
||||||
|