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Nachtschattengewächse
wie Stechapfel, Tollkirsche etc.
Chemische Begriffe:
Atropin (3α(1αH,5αH)-tropanyl-(R,S)-tropat; D,L-Tropyltropat),
Scopolamin (6β,7β-Epoxy-3α(1H,5H)-tropanyl-(-)-tropat)
Hyoscyamin, Mandragorin u.a.m.
Bei bislang 34 Gattungen der Solanaceae wurden psychoaktive Substanzen gefunden. Die vier wichtigsten Alkaloide sind: Atropin, Hyoscyamin, Nikotin, Scopolamin.
Andere Bezeichnungen und Substanzen mit ähnlicher Wirkung: Hexendrogen, Belladonna, Bilsenkraut, Datura,
Gemeiner Stechapfel, Schwarze Tollkirsche, Alraune, Mandragora.
Gesundheitliche Risiken und mögliche Nebenwirkungen bei einmaliger Einnahme: Mäßig bis sehr hoch;
Hexendrogen belasten Herz und Kreislauf in extremem Maße, gewünschte Dosis und Überdosierung liegen unberechenbar eng beieinander – wobei die Wirkstoffgehalte
auf Grund verschiedener Standorte etc. schwanken. Herzkranke dürfen keine Hexendrogen nehmen!
Der Rausch ist oft recht delirös und läßt gelegentlich beim Beobachter mehr Angst aus als beim Vergifteten, bei dem die Pupillen extrem erweitert
sein können, und nicht einmal auf Licht reagieren. Solange das Herzkreislaufsystem funktioniert, besteht keine direkte körperliche Gefahr. Oft angsterfülltes
Aufschrecken beim Übergang in die narkotische Schlafphase. Beruhigend auf den Berauschten einreden. Sich nicht durch Lallen, Umhertorkeln und permanente
Stimmungswechsel irritieren lassen. Positive Verstärkung mit dem Hinweis, daß der Zustand bald überwunden ist, immer wieder wiederholen, bis der Notarzt
eintrifft.
Angstzustände • tödliche Atemlähmung • Bewußtseinsstärungen • gerötete Haut • horrorschwangere Halluzinationen • Herzrasen • Kreislaufzusammenbruch
• Krämpfe • Mundtrockenheit • trockene Schleimhäute • Sehstörungen • Unruhe • starkes Vergiftungsgefühl
Wirkungsdauer: Stechapfel: 2 bis 4 h nach der Aufnahme können wilde Halluzinationen auftreten,
die zwischen 6 bis 36 h anhalten können.
Nachweis: Atropin kann im Labor im Blut nachgewiesen werden.
Langzeitfolgen/-schäden: Hoch bis sehr hoch. Aufgrund der starken Nebenwirkungen wird es nur wenige
Daueranwender geben. Der Stechapfel ist hochgiftig. Da der Wirkstoffgehalt von Pflanze zu Pflanze schwankt, läßt sich diese Substanz nicht dosieren. Nur
für hartgesottene erfahrene Psychonautiker – mit der Bitte: Laß es!
Gefährliche Wechselwirkungen mit anderen Substanzen: Sollte nicht mit anderen Substanzen kombiniert
werden, insbesondere nicht mit Aufputschmitteln, da sich hier die Herzkreislaufstörungen massiv verstärken können. Keinesfalls Morphine und Opiate.
Hilfen und Gegenmittel: Physiostigminsalicylat (»Anticholium®«); bei Krämpfen: Diazepam (»Valium®«).
Unbedingt Arzt rufen, bei Problemen direkt auf die Intensivstation.
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