DrogenGenussKultur |
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Love Parade 2002 |
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1.3. Love Parade in Berlin"Musik spricht Tausende von Sprachen, und alle können sie verstehen - sie kennt keine Grenzen und keine Nationalitäten." [Dr. Motte] 1989, vier Monate vor Mauerfall, versammelten sich DJ Dr. Motte mit Gleichgesinnten aus der Szene des Berliner Undergrounds auf dem Kurfürstendamm in Westberlin zu einer fröhlichen und friedlichen "House-Musik-Demonstration" für Toleranz, Respekt und Verständigung zwischen den Nationen. Es gab anstelle von großen Reden und Pamphleten nur Musik. 3 Die bald legendäre Love Parade wuchs von jenen 150 Freunden und einem Musikwagen in wenigen Jahren auf über eine Million Raver und etwa 50 Trucks an und entwickelte sich dabei zu einem Forum für die internationale elektronische Musikszene und jährlichem Techno Super-Event. Im Jahr 1996 zog die Love Parade in den Tiergarten um. Seitdem starten jedes Jahr zwei Züge von Trucks zeitgleich am Ernst-Reuter-Platz und am Brandenburger Tor und ziehen entlang der Straße des 17.Juni auf die Siegessäule zu, wo alljährlich die Abschlußkundgebung stattfindet. Mit am Start sind jährlich ungefähr 250 DJs, die die Botschaft von Frieden, Liebe, Respekt und Toleranz in die Welt tragen. 4
1.3.1. Erste Love Parade am 1. Juli 1989 in Berlin mit 150 DemonstrantenAm 1. Juli 1989 leitete der Berliner DJ Dr. Motte ein Paradigmenwechsel im Paradewesen ein. Nicht militärische Stärke, sondern Liebe und die Fähigkeit zum Frieden sollten fortan Leitmotiv der Paraden sein. Am 1. Juli 1989 tanzten 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Berlin auf dem Kurfürstendamm unter dem Motto "Friede, Freude, Eierkuchen." Der Anlaß für die erste Love Parade war Dr. Motte's Geburtstag. Die erste Love Parade war so klein und unbedeutend, das keine Meldung davor und danach in den Zeitungen auftauchte. Das Motto "Friede, Freude, Eierkuchen" war in diesem Jahr das einzige Mal, wo Motto und Demonstrationsname (Demonstration für Friede, Freude, Eierkuchen) übereinstimmten. Zur Parade mit nur einem einzigen Musikwagen konnten 1989 nur "Wessies" kommen, da die Mauer noch stand. 5
1.3.2. Zweite Love Parade am 7. Juli 1990 in Berlin mit 2.000 DemonstrantenAm 7. Juli 1990 begleiteten bereits mehr als 2.000 junge Menschen in ekstatisch
tanzender Weise die sechs Wagen der zweiten Love Parade über den Ku'damm unter dem Motto "The Future
Is Ours."
1.3.3. Dritte Love Parade am 6. Juli 1991 in Berlin mit 6.000 DemonstrantenIm Jahr 1991 gab es erstmals auf der Love Parade Wagen aus Frankfurt und Köln.
Über 6.000 Teilnehmer waren anwesend und feierten zum Motto "My house Is Your House And Your House
Is Mine." Bei der Love Parade 1991 kam es erstmals zu einem Aufeinandertreffen der verschiedenen Szenen aus ganz Deutschland. Party-People aus München, Köln, Stuttgart, Hamburg, Nürnberg und Frankfurt kamen zusammen und erkannten, daß Techno nicht nur eine Bewegung in der eigenen Stadt war, sondern daß dieser Spirit eine eigene, kleine Subkultur in ganz Deutschland hervorgebracht hatte. Die Parade war gewachsen: 6000 Leute und 10 Musikwagen demonstrierten für Liebe, Frieden, Respekt und Toleranz. 6 Auf jeden Wagen entfielen 600 tanzende Raver. Der Mitherausgeber der Zeitschrift Frontpage, Jürgen Laarmann, stieß im Mai 1991 zur Crew der Love Parade und wurde Promoter als auch Warenzeicheninhaber der Love Parade. 7 Er präsentierte die Love Parade bundesweit in seiner Zeitschrift und damit begann sowohl die Kommerzialisierung der Love Parade als auch deren Entfremdung von der ursprünglichen Szene.
1.3.4. Vierte Love Parade am 4. Juli 1992 in Berlin mit 15.000 DemonstrantenAm 4. Juli 1992 tanzten bereits 15.000 unter dem "The Spirit Makes You Move"
über den Ku'damm.
1.3.5. Fünfte Love Parade am 3. Juli 1993 in Berlin mit 30.000 DemonstrantenDas Motto der Love Parade 1993 hieß "The Worldwide Party People Weekend" und
über 30.000 tanzten auf dem Ku'damm. Die House- und Technoszene war größer und variantenreicher geworden. Die Love Parade war 1993 internationaler als je zuvor und es fuhren erstmalig auch Musikwagen aus London mit. Auf insgesamt 42 Wagen legten die bekanntesten DJs der Welt Platten verschiedenster Stilrichtungen auf, so daß jeder der 30.000 herbeigeströmten Raver reichlich Auswahl hatte. Auch gab es genügend Platz zum tanzen und sich völlig frei zu bewegen, da durchschnittlich um jeden Wagen nur etwas mehr als 700 Raver am feiern waren.
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