|
12. Epilog
Während diese Arbeit geschrieben wurde, haben am 11. September 2001 weitreichende Ereignisse die
Welt erschüttert. Dies will ich nicht unkommentiert lassen, da es auf die Gesamtkultur ebenso Einfluß hat wie auf
die Drogenproblematik beziehungsweise eng mit ihr zusammenhängt. Ich möchte aber darauf hinweisen, daß dies wirklich
nur flüchtige Gedanken sind, die während der Beschäftigung mit dem Hauptthema auftauchten.
Zum einen spielt als Motivation für einen Krieg in Afghanistan die dortige Opium- und Heroinherstellung
eine große Rolle. Zumal die Gelder für Terrorismus zu einem Teil durch Drogenschmuggel verdient werden. Zum anderen
führt uns dies wieder einmal zu der Frage der Sinnhaftigkeit von Verboten, denn erst dadurch ist die Möglichkeit gegeben,
diese Gelder illegal zu nutzen. Drogenfreigabe wäre also auch ein Weg, solche Finanzierungsströme trockenzulegen. Auch
zeigt sich wieder einmal die enorme wirtschaftliche Wichtigkeit von Drogen, wenn mit der Tabaksteuererhöhung die Terrorismusbekämpfung
finanziert wird.
Interessant stellen sich die Auswirkungen auf die deutsche Gesellschaft dar. Insgesamt werden Kontrolle
und Repression verschärft. Das läßt befürchten, daß es auch hinsichtlich einer Drogenpolitik, die sich nicht auf Verbote
stützt, Rückschritte gibt. Schon jetzt bemerkt man in Zeitungsmeldungen, die sich auf die Erhöhung des Polizei- und
Sicherheitspersonals beziehen, daß die polizeiliche Drogenbekämpfung gleichsam mit aufgestockt wird. Dabei ist zu
bedenken, daß nach wie vor allem die Konsumenten und die kleinen Verkäufer ertappt werden. Die großen Fische werden
kaum ertappt und die Verwicklungen der Geheimdienste in den Drogengeschäften werden kaum aufgeklärt und in den Medien
zumeist todgeschwiegen. Die amtliche Drogenpolitik ist heute nach wie vor wie im 17. und 18. Jahrhundert vor allem
reine Machtpolitik.
|
|