1. Substanzen
Ecstasy (MDMA, MDE, MBDB) wird als entaktogenes Amphetaminderivat bezeichnet und gehört zur Stoffklasse der β-Phenylalkylamine
(β-Phenethylamine). Unter dem Begriff "Ecstasy" wurden in den letzten Jahren hauptsächlich die folgenden Wirkstoffe klassifiziert:
MDMA
(Adam) |
= 3,4-Methylendioxymethylamphetamin
= [1-(1,3-Benzodioxol-5-yl)propan-2-yl](methyl)azan |
MDE = MDEA
(Eve) |
= 3,4-Methylendioxyethylamphetamin
= [1-(1,3-Benzodioxol-5-yl)propan-2-yl](ethyl)azan |
MBDB
(Eden) |
= N-Methyl-1-(1,3-benzodioxol-5-yl)-2-butylamin
= [1-(1,3-Benzodioxol-5-yl)butan-2-yl](methyl)azan |
Seit der Jahrtausendwende wird unter dem Namen Ecstasy (XTC) hauptsächlich MDMA 1 verkauft. MDE und MBDB, die in den 90er Jahren oft im Umlauf
waren, sind praktisch vom Angebot verschwunden, dafür wurden um die Jahrtausendwende andere Zubereitungen wie die Thaipille (Methamphetamin), PMA (Paramethoxyamphetamin),
PMMA (Paramethoxymethamphetamin) oder m-CPP (Meta-Chlorphenylpiperazin) dem Begriff "Partypillen" angeboten. Derzeit sind diese Substanzen sehr selten
in analysierten Proben vorgefunden worden, dafür jedoch Koffein in 3,7 % der Pillen, und jeweils in 1 % oder weniger der Proben Amphetamin, 2C-B (4-Brom-2,5-dimethoxyphenethylamin),
Mephedron (4-MMC, 4-Methylmethcathinon), Clephedron (4-CMC, 4-Chlormethcathinon). Ein reales Problem für die Konsumenten stellt auch die Dosierung dar, da diese zumeist
zwischen 50 und 250 Milligramm (mg) reinem Wirkstoffgehalt je nach Pillensorte schwankt. Die optimale Wirkdosis wird mit 1 bis 1,5 Milligramm MDMA pro Kilo Körpergewicht
angegeben, die Wirkdauer beträgt durchschnittlich drei bis fünf Stunden. Wer ungetestete Pillen konsumiert, macht sich zum blinden Versuchskaninchen!
Nach der Einnahme dringen die MDMA-Moleküle in die Nervenzellen ein und bewirken eine stark beschleunigte Ausschüttung der
körpereigenen Neurotransmitter Serotonin und Noradrenalin und mit etwas schwächerer Wirkung auch Dopamin aus ihren Speichern. Zudem
verhindert MDMA die Serotonin-Wiederaufnahme in die Nervenzellen. Serotonin, Noradrenalin und Dopamin sind Botenstoffe zur Steuerung der
Signalübertragung zwischen einzelnen Nervenzellen. 2 Innerhalb einer Stunde nach der MDMA-Einnahme sind die synaptischen Spalten (Kontaktstellen
zwischen den Nervenzellen) regelrecht mit Serotonin überflutet und der E-Film läuft auf hohen Touren.
Ecstasy ist im Urin zwei bis vier Tage nachweisbar.
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