|
Kokain / Crack
Chemische Bezeichnung: (-)-Methyl-[3β-benzoyloxy-2β(1αH,5αH)-tropancarboxylat]
Andere Bezeichnungen:
für Kokain: Charlie, Coke, Coca, Koks, Line, Schnee, Sniff, Snow
für Crack (= durch Umwandlung in ein Salz rauchbar gemachtes Kokain): Base, Baseball, Freebase, Rocks, Roxanne
Gesundheitliche Risiken und mögliche Nebenwirkungen bei einmaliger Einnahme: Mittel, aber lebensbedrohliche
Herz- und Kreislaufschäden möglich; Störungen des vegetativen Nervensystems; äußerst selten kommen gefährliche Allergien vor. Crack wirkt stärker als Kokain
• Angstzustände • erhöhter Blutdruck • Verfolgungswahn • Impotenz • Größenwahn • Krampfanfälle • Koordinationsstörungen • Körpererhitzung • Schlaganfallgefahr
Gefahren – nicht nur bei Überdosierung: Angina pectoris • zerebrale Krampfanfälle • Status epilepticus
• Nierenversagen Kokain macht oft gereizt bis gewalttätig und paranoid. Nach dem Konsum heftiger Kater, Depressionen bis hin zu Freitodüberlegungen.
Bei Crack treten diese Symptome stärker auf.
Angenehme Wirkungsdauer bei Kokain: Bei intravenösem Konsum: Dauer etwa 10 bis 20 Minuten; gesnieft
bis zu 45 Minuten, oral bis eine Stunde. Anschließende Wirkung mit eventuell beginnenden Entzugserscheinungen 2 bis 6 h.
Crack wie auch Freebase: Wirkung setzt nach wenigen Sekunden ein, hält nur etwa fünf bis zehn Minuten an.
Abbauzeit: Kokain und Crack werden vorwiegend durch die Leber abgebaut, ein Rest wird über die Niere
sowie im Urin ausgeschieden.
Halbwertszeit: Kokain 30 bis 90 Minuten.
Nachweis: Beide Substanzen sind im Schnelltest einige Stunden, der Metabolit Benzoylecyonin im Urin
etwa zwei bis vier Tage nach letztmaligem Konsum, bei chronischem Genuß bis zu drei Wochen, in Haaranalysen noch Jahre nach dem Konsum nachweisbar.
Langzeitfolgen/-schäden: Bei längerem Sniefen können Löcher in der Nasenscheidewand entstehen. Selbst
bei sporadischem Gebrauch sind Todesfolgen nicht auszuschließen.
Abmagerung • Appetitlosigkeit • Herz- und Hirninfarkt • Leberschäden • Psychosen • Verzweiflung
Bei Kokain kann es zu einer völligen psychische Abhängigkeit kommen, Zerrüttung des Vegetativen Nervensystems, Verfolgungswahn, Psychose. Dauer-User
tendieren zu unberechenbaren Reaktionen. Fördert wahrscheinlich später im Leben Ausbruch von Parkinson.
(The Guradian, 14.12.05)
Gefährliche Wechselwirkungen mit anderen Substanzen: Darf nicht mit MAO-Hemmern zusammen genommen
werden, tödlicher Bluthochdruck möglich!
Hilfen und Gegenmittel: Kein Antidot verfügbar. Je nach Situation u.U. Benzodiazepinderivate (Diazepam)
zur Beruhigung. Zusätzlich: Beta-Rezeptorenblocker, wie z.B. Metoprolol eine Ampulle intramuskulär durch den Notarzt.
Hinweis: Reines Kokain ist fast nie im Handel, daher ist eine genaue Dosierung unmöglich. Gängige
Streckmittel sind Lidocain, Ephedrin, Koffein, Borax, Milchzucker und Speed. Besonders die Verunreinigung von Kokain mit Lidocain kann ein lebensbedrohendes
Problem darstellen, wie eine Studie dreier rechtsmedizinischer Institute in Berlin zur toxikologischen Bewertung der Lokalanästhetika Lidocain und Tetracain
bei Drogentodesfällen feststellt. Häufig werden dem Kokain jene in Apotheken freiverkäuflichen und im Vergleich zu Kokain sehr billigen Lokalanästhetika
Lidocain und Tetracain zugesetzt. 1995 bis 1999 waren in Berlin insgesamt 46 Fälle im Zusammenhang mit Lidocain und 13 weitere Todesfälle durch Tetracain
zu beklagen.
|
|