Fachinformation: Methylon – Mischkonsum
[Stimulierendes Cathinon-Derivat]

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4. Hinweise zur Dosierung

Methylon: Die üblicherweise eingenommene Anfangsdosis von Methylon liegt zwischen 150 mg und 250 mg bei oraler Applikation. Das entspricht etwa 2 mg bis 3,3 mg pro Kilogramm Körpergewicht. Genießer, die Methylon gut vertragen, nehmen nach etwa zwei Stunden dann nochmals etwa 150 mg, um die Hochphase der Wirkung – auch Plateauphase genannt – zu verlängern. Mehr als zweimal sollte man Methylon jedoch nicht nachlegen, da bei weiteren Einnahmen die Wahrscheinlichkeit steigt, dass man mit unangenehmen Neben- und Nachwirkungen rechnen muss.

 

Butylon: Butylon ist etwas niedriger zu dosieren als Methylon. Die Anfangsdosis liegt bei Butylon normalerweise – wenn oral eingenommen – zwischen 120 mg und 180 mg entsprechend 1,5 mg bis 2,25 mg pro Kilogramm Körpergewicht. Die Ergänzungsdosis, die meistens nach ein bis zwei Stunden eingenommen wird, sollte nicht mehr als 80 mg bis maximal 120 mg betragen. Erfahrene Psychonautiker raten davon ab, mehr als zwei Dosierungen von Butylon nacheinander einzunehmen, um die Wahrscheinlichkeit unangenehmer Nachwirkungen zu verringern.

 

Mephedron: Die übliche nasale Einzeldosis liegt bei 50 mg bis 100 mg. Mephedron ist eine stark reizende Chemikalie, und nach mehrfachen Konsum kann es leicht zu Blutungen in der Nase kommen. Es wird berichtet, dass deshalb einige User vom Sniefen zum Oralkonsum umgestiegen sind. 9 * Die oralen Dosen sind mit 150 mg bis 250 mg höher. Mephedron wird üblicherweise oral eingenommen oder auch geschnupft.

Im Zeitraum vom 17. bis zum 30. November 2009 – also noch vor dem Verbot von Mephedron – gaben 2700 erfahrene Drogengebraucher bei einer Online-Umfrage in England u.a. an, welche Drogen sie in den letzten 30 Tagen konsumierten. Bei MDMA lag der Anteil bei 53,1%, bei Kokain bei 47,4% und bei Mephedron bei 33,2%. Die meisten (65,9%) schnupften Mephedron, wobei im Rahmen einer Session respektive einer Party (mit einer durchschnittlichen Länge von 10,4 Stunden) im Schnitt 0,91 Gramm verbraucht wurden. Dies entspricht knapp 100 mg pro Stunde. Die große Mehrheit der Mephedronkonsumenten, die zuvor schon Erfahrungen mit Kokain gemacht haben, gaben an, dass Mephedron länger wirkt als Kokain (65,2%), das High besser sei als mit Kokain (54,6%) und dass die Gefahr, sich von der Substanz abhängig zu machen, auch geringer sei als bei Kokain (55,7%). 10 *

 

5. Risiken und Nebenwirkungen

Da die Substanzen Methylon, Mephedron und Butylon erst in den letzten Jahren populär wurden, gibt es derzeit kaum Studien, in denen die Risiken und Nebenwirkungen untersucht wurden. Dies gilt insbesondere für die Folgen eines Konsums über lange Zeit.

Nach dem Konsum von Cathinon-Derivaten wie Methylon, Mephedron und Butylon kommt es oft zu einer Erhöhung der Körpertemperatur, und die Lust zu essen und zu trinken wird nicht selten deutlich gemindert. Da zudem die Warnsignale des Körpers wie Erschöpfung und Durst bei weitem nicht mehr so deutlich wahrgenommen werden wie in nüchternem Zustand, sollte bewusst darauf geachtet werden, dass während der Drogenwirkung genügend getrunken wird, um prophylaktisch Kreislaufproblemen entgegenzuwirken. Dabei sollte alkoholfreien Getränken der Vorzug gegeben werden.

Nach dem Konsum von Mephedron wurden vor allem die folgenden physiologischen Effekte respektive Beeinträchtigungen festgestellt: starkes Schwitzen, übermäßiger Sexualtrieb (Notgeilheit), Kopfschmerzen, Herzklopfen, Übelkeit und Brechreiz sowie Durchblutungsstörungen in Zehen und Fingern (kalte und bläulich gefärbte Zehen und Finger), wobei letzteres eher selten vorkommt.



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9
Andreas Kelich: Enzyklopädie der Drogen, Eintrag Mephedron

https://catbull.com/alamut/Lexikon/Mittel/Mephedrone.htm
10
Winstock, A. R., Mitcheson, L. R., Deluca, P., Davey, Z., Corazza, O. and Schifano, F. (2011), Mephedrone, new kid for the chop?. Addiction, 106: 154–161.

http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1360-0443.2010.03130.x/full