3.1. RednerInnen auf der Abschlusskundgebung der Hanfparade 2017
Mariana Pinzón Becht (Moderation)
Mariana Pinzón Becht, geboren 1982 in Panama, ist in Mexiko aufgewachsen. Mariana Pinzón Becht studierte Religionswissenschaft, Philosophie und Politikwissenschaft an der Uni Heidelberg und war
stark in der Studi-Vertretung aktiv. Sie hat sich bei den Grünen für die Trennung von Staat und Kirchen, für die Legalisierung von Cannabis und für die
Rechte von Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender engagiert.
Mariana Pinzòn Becht war Mitveranstalterin des Global Marijuana March am 3. Mai 2014 in Heidelberg.
Sie hat sich lange und intensiv mit der Prohibition befasst und erkannte diese verfehlte Drogenpolitik – nicht allein aufgrund ihrer Mexikanischen Wurzeln – als komplett
gescheitert. Die Anbauländer, die – aufgrund der Nachfrage im reichen Norden/Westen – unter der Drogenkriminalität zu leiden haben, sind besonders
stark von Bestechung und der Unterwanderung und Aushöhlung staatlicher Kontrollstrukturen betroffen. Dies hat Mariana Pinzòn Becht in ihrer
Rede auf dem GMM in Heidelberg sehr pointiert erläutert. Derzeit arbeitet
Mariana Pinzón Becht als Kampangen- und Ehrenamtsmanagerin beim Deutschen Hanfverband und
unterstützt seit der letzten Hanfparade das Orga-Team mit der Koordination der Helping Hands.
Ursula Mock
Ursula Mock, 1987 in München geboren, ist die Gründerin des ökosozialen Projektes "Hanfliebe".
Nach zwei Ausbildungen (Kinderpflegerin und Einzelhandelskauffrau) absolvierte sie ein Studium zur Textilingenieurin. Anfang des Jahres 2015
startete Ursula Mock den ersten Produktionsversuch, einen 100%igen Hanfstoff auf traditionellen Wirkmaschinen zu produzieren. Es gelang ihr
eine textile Fläche herzustellen. Ihr naturelles, geselliges und aufgeschlossenes Wesen fühlt seit je her einen großen Drang Veränderungen
außerhalb ihres eigenen Selbst umzusetzen. So rief sie 2015 im Umfang ihrere Abschlussarbeit das ökosoziale Projekt "Hanfliebe" ins
Leben.
Das im Alpenraum etablierte regionale Netzwerk "Hanfliebe" besteht aus Stoffproduzenten, Nähereien, Schneidern und Kooperationspartnern.
Durch kurze Transportwege und die Einsicht in die Produktionsstrukturen ist eine hohe Transparenz der gesamten Produktionsschritte gegeben.
So verwandelt Ursula Mock Hanfgarn zu wertvollen Hanfstoffen und gemeinsam mit anderen Designern und Firmen zu Hanfbekleidung für bewusste
Endverbraucher und Naturliebhaber. Zudem versucht sie gemeinsam mit Gleichgesinnten eine gesamte geschlossene textile Kette aufzubauen, um direkt
in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft wertvolle Produkte (auch Lebensmittel, Medikamente, Kosmetik, Baumaterial) aus Hanf herzustellen.
Im Sinne der Gemeinwohlökonomie liegen der Basis des Projektes "Hanfliebe" die Werte der Regionalität, der Kreislaufwirtschaft,
fairen Produktionsbedingungen, einem respektvollen Miteinander, Ressourcenschonung sowie Ressourcenoptimierung zu Grunde.
Canan Bayram
Canan Bayram, geboren 1966 in Malatya, Türkei, ist Rechtsanwältin und Mitglied im Abgeordnetenhaus
von Berlin. Bei der Bundestagswahl 2017 kandidiert sie um ein Direktmandat im Bundestagswahlkreis Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg, in dem
momentan Hans-Christian Ströbele (Bündnis 90/Die Grünen) das einzige Grüne Direktmandat innehat.
Canan Bayram studierte in Bonn Politik und Rechtswissenschaften. Bereits an der Uni Bonn begann sie sich politisch zu engagieren, 1999 trat
sie in die SPD ein. Nach ihrem Studium arbeitete sie für das Finanz- und das Umweltministerium des Bundes.
Seit 2003 lebt Canan Bayram in Berlin. Bayram zog 2006 als Direktkandidatin für den Bezirk Berlin-Friedrichshain in das Abgeordnetenhaus
von Berlin ein. Sie hatte sich erstmals zur Wahl in Berlin gestellt und konnte mit 28% den Wahlbezirk für sich entscheiden. Sie war frauenpolitische
Sprecherin der SPD-Fraktion. Am 4. Mai 2009 verließ sie die SPD und stellte einen Antrag auf Aufnahme in die Abgeordnetenhausfraktion von
Bündnis 90/Die Grünen. Der Bezirksverband Friedrichshain-Kreuzberg der Grünen bestätigte am 5. Mai 2009 auch ihren Parteiwechsel. (Erklärung
von Canan Bayram zum Parteiwechsel)
Bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin 2011 und 2016 wurde sie im Wahlkreis Friedrichshain-Kreuzberg erneut direkt gewählt. Sie ist
Sprecherin für Migrations-, Integrations- und Flüchtlingspolitik sowie Sprecherin für Rechtspolitik in ihrer Fraktion. Zudem ist sie Mitglied
in den Ausschüssen für Integration, Arbeit, Berufliche Bildung und Soziales sowie dem Ausschuss für Inneres, Sicherheit und Ordnung und dem
Ausschuss für Recht, Verfassungsangelegenheiten, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung.
Michael Knodt
Michael Knodt, geboren 1968 in Dillenburg/ Nordhessen, ist freier Journalist und Moderator. Nach dem Abitur leistete er
von 1987 bis 1989 seinen Zivildienst in Heidelberg ab, um danach in Gießen ein Studium der Geschichte und der Journalistik zu beginnen. 1990
brach er sein Studium ab, zog nach Berlin und widmete sich wieder der Sozialarbeit, wobei er in Bezirken Kreuzberg und Neukölln Alkoholiker
betreute.
In Berlin lebte er zehn Jahre in der Hausbesetzerszene und engagierte sich später insbesondere in einem Genossenschaftschafts-Projekt "SelbstBau e.G.".
Diese Genossenschaft renovierte Häuser im Zusammenwirken mit den Bewohnern. Um sich aktiv hier zu beteiligen, machte Michael Knodt von 1996
bis 1998 eine Ausbildung zum Zimmerer und führte in der Folge die Zimmermannsarbeiten im Hausprojekt Schlie 20
durch. Nach der Jahrtausendwende bildete er sich in verschiedenen Bereichen weiter, unter anderem in einer Alpkäserei in der Schweiz.
Da Michael Knodt regelmäßig Länder wie Jamaika, Marokko und die Niederlande bereiste, in denen der Hanfanbau traditionell etabliert war,
konnte er ab 2002 als Fachkraft in einem Growshop sein Brot verdienen. Um nicht nur die Kundschaft im Growshop fachgerecht zu informieren, begann
er 2004 als Redakteur für das Hanf Journal zu arbeiten. Ein Jahr später wurde er dann hauptberuflich Chefredakteur
des Hanf Journals und behielt diese Funktion bis 2013 bei. Zudem übernahm Michael Knodt im Jahr 2007 die Moderation des Videokanals Exzessiv TV,
der traditionsreichsten Videoplattform von Kiffern für Kiffer.
Seit 2014 schreibt Michael Knodt, Vater von zwei Kindern, für zahlreiche deutsch- und englischsprachige Publikationen wie beispielsweise das
Vice-Magazin, das Hanf Journal, die Grow!, den
Deutschen Hanfverband oder den Blog von Sensi Seeds.
Micha Greif (DHV München)
Micha Greif ist Soziologe, Politikwissenschaftler und Masterstudent der Verbraucherwissenschaften. Er ist Mitbegründer
und Sprecher der "Hanffreunde Münster" und der DHV Ortsgruppe München. Er trug maßgeblich zum Erfolg des von ihm miteingereichten
Bürgerantrages für ein Cannabis-Modellprojekt in Münster bei.
Emanuel Kotzian
Emanuel Kotzian, geboren 1972 in Krakau (Kraków), verbrachte seine Kindheit am Fuße der
Krakauer Burg Wawel. 1981 emigrierte er nach Nürnberg. Nach einem einjährigen Internatsaufenthalt im Bamberg besuchte er das Pirckheimer Gymnasium
in Nürnberg, welches er mit dem Abiturjahrgang 1992 abschloss. Nach seinem Zivildienst beim Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) in
Nürnberg begann er ein Studium der Volkswirtschaftswissenschaften, welches er nach dem sechsten Semester vorzeitig beendete. Parallel zum
Studium arbeitete er 1996 bis 1999 als Zollsachbearbeiter bei der Firma DHL. Seit 2001 ist er selbstständig tätig und gab im Herbst kurz nach
der Hanfparade die Nr. 1 des Hanf Journals heraus.
2003 gegründete Emanuel Kotzian die Sowjet GmbH, für welche er als Geschäftsführer tätig ist und in welcher
das Hanf Journal fortan erschien und später auch analoge Zeitungen in Polnisch (Spliff Gazeta Konopna), Tschechisch
(Konoptikum), Ukrainisch (Konopravda) und Französisch (RBH –
La Gazette du Chanvre). Und für Leute, die lieber Videos anschauen als Zeitungen zu lesen, hat die Sowjet GmbH das Videoportal Exzessiv
im Angebot. Exzessiv ist ein Magazin von Hanfnutzern für Hanfnutzer – Cannabis-TV der Extraklasse. Seit November 2006 werden die Videos nicht
mehr von eigenen Servern aus ins Netz übertragen, sondern von einem YouTube Kanal, der mit etwa 55.000 Abonnenten und etwa 15 Millionen Aufrufe
wohl der größte Videokanal für Kiffer im deutschsprachigen Raum ist.
Vom 10. bis zum 12. September 2004 organisierte Emanuel Kotzian zusammen mit Marco Kuhn, seinerzeit Organisator der Cannatrade in Bern, in
Berlin die erste Interhanf. Die erste große Hanf-Messe in der Hauptstadt sollte das Angebot mit Informationen zum Hanf in Berlin erweitern. Im
gleichen Jahr fand auch die Cannabusiness in Köln statt. Zwei Hanfmessen in einem Jahr und zeitlich auch noch nahe beieinander hat wohl dazu
geführt, dass beide Messen seitdem nie wieder stattgefunden haben. Die Interhanf, so schön sie auch war, hat jedenfalls die Sowjet GmbH fast
in den Ruin getrieben, da die Kosten weit höher waren als die Einnahmen.
Emanuel Kotzian, Emmi genannt, wäre nicht der Emmi, wie man ihn kennt, wenn er sich durch einen Misserfolg von neuen Abenteuern abhielten
ließe. Im November 2008 – vor einer Volksabstimmung zur Cannabislegalisierung in der Schweiz – unterstützte er mit der "Berliner Hanfwehr"
die Befürworter der Legalisierung. Die "Berliner Hanfwehr" war im Vorfeld der Volksabstimmung mit einem roten Hanfwehr-Rettungswagen
in der Schweiz unterwegs, um eine diesbezügliche Sonderausgabe des Hanf Journals zu verteilen. Insgesamt verteilte Emmi mit seiner Crew innerhalb
von drei Wochen 200.000 Exemplare dieser Sonderausgabe. Trotz seines Einsatzes mit Freunden und Mitarbeitern aus Polen und Tschechien und
Autoren des Nachtschatten Verlages stimmten die SchweizerInnen gegen die Cannabislegalisierung.
Bei den Bundestagswahlen 2009 und 2013 sowie bei der Landtagswahl Bayern 2013 trat Emanuel Kotzian für die Piratenpartei im Wahlkreis Nürnberg-Nord
an. Er erhielt bei jeder Abstimmung etwas mehr als drei Prozent. Am 11. November 2013 verließ er die Partei, weil die Nürnberger Piraten
auf einmal Cannabis nicht mehr so toll fanden und damit keinen Wahlkampf machen wollten.
Im Herbst 2014 startete Emanuel Kotzian mit Gleichgesinnten die Kampagne "Cannabis Social Club ist OK!" CSCistOK!.
CSCistOK! führt Schulungen durch. Dabei werden grundlegende Themen behandelt wie z.B. das Funktionieren eines Cannabis Social Clubs. Die
logistische Zentrale von CSCistOK! befindet sich auf Fuerteventura, wo praktische Erfahrungen mit Cannabis Social Clubs gemacht werden können.
Marijn Roersch van der Hoogte
Marijn Roersch van der Hoogte, in 1984 in Cusco, Peru geboren, verbrachte Marijn dort den
ersten Teil seiner Kindheit. Seine Eltern haben in Peru Pflanzen der Anden für die moderne Medizin aufgenommen und erforscht. Seine Hingabe
für die Pflanzenwelt wurde früh und nachhaltig geprägt.
In Holland studierte Marijn später Biologie. Er entdeckte Hanf zufällig in wissenschaftlicher Literatur. Während seines Studiums wurde ihm
klar: Diese Pflanze ist so vielfältig; sie ist seiner Meinung nach der bedeutsamste, schnellst nachwachsende Bio-Rohstoff unserer Erde! "Hanf als
alternative Faserquelle" wurde Thema seiner Abschlussarbeit.
Nach seinem Studium zog es Marijn wegen der Liebe nach Berlin. Um hier Fuß zu fassen, musste er zunächst Deutsch lernen und sich mit verschiedenen
Jobs über Wasser halten. Marijns Begeisterung für Hanf wuchs stetig und er fokussierte sich immer mehr auf Jobmöglichkeiten, um seine Leidenschaft
Hanf zum Beruf zu machen. Durch seine ehrenamtliche Arbeit im Hanf Museum in Berlin ist Marijn auf das Thema Anbau von Nutzhanf in Deutschland
aufmerksam geworden. Durch das Hanf Museum entstand schnell der Kontakt zur Hanffaser Uckermark e.G., die
Pioneer-Genossenschaft für Hanffaserprodukte in Deutschland und dem Manufakturbtrieb Hempwood GmbH in Oranienburg.
Marijn hat das Hanfsamen-Ernte-Maschine-Projekt (H.E.M.P.) entwickelt. Zum Zeitpunkt der besten Faserqualität
werden die Pflanzen geschnitten und verbleiben einige Tage auf dem Acker. Die Erfahrungen aus dem Hanfanbau in der Uckermark, belegt durch
Studien des Agrarinstitut ATB Potsdam zeigen, dass die Samen, welche bei der Faserernte noch unreif sind, auf
den geschnittenen Pflanzen in einigen Tagen schnell nach reifen. Die hochwertigen Samen können dann mit Hilfe der Hanfsamen-Ernte-Maschine
leicht geerntet werden.
Daniel Brückner
Daniel hat bereits im Alter von 14, bevor er gekifft hat, die Repression wegen Cannabis seitens der Polizei erfahren. Er
musste sich im Herbst 2006 auf offener Straße in der Nacht, gemeinsam mit einem Freund, ausziehen und von den Beamten durchsuchen lassen. Durch
diesen Vorfall wurde sein Vertrauen zu den Ordnungshütern enorm beschädigt. Auf der Hanfparade war er erstmals 2013 dabei, direkt als Helping
Hand. Daraufhin fing er an sich im OrgaTeam der Hanfparade zu engagieren. Besonders wichtig sind ihm persönlich die Punkte Qualitätssicherung,
Jugendschutz und die medizinische Nutzung. Daniel ist bei der Hanfparade unter anderem für die Bands zuständig. Auch wird er auf der Hanfparade
2017 wie im Vorjahr die Meute mit einem Megaphon an der Spitze der Demo animieren. Des weiteren ist Daniel Moderator beim Szenemagazin Exzessiv.TV.
Sein Leitmotiv lautet: "Als mündiger Bürger möchte ich das Recht haben, selbst zu entscheiden, welche Substanzen ich konsumiere und welche
nicht!"
Daniela Kreher
Daniela Kreher ist eine bekannte evangelische Theologin, die viele Jahre in Mittelamerika
wirkte und dort wegen ihrer Tätigkeit um ihr Leben fürchten musste. Daniela Kreher wuchs in Bad Berleburg auf und arbeitete in El Salvador
als Pfarrerin. Dort gab es Morddrohungen wegen ihres Engagement für Frauenrechte und soziale Belange. Gemeinsam mit ihrem Freund, dem ebenfalls
als Pfarrer arbeitenden Martin Díaz, und einigen Helfern der Evangelisch Protestantischen Kirche El Salvadors hat sie sich nicht nur mit
ihren religiösen Ansichten zur Legalisierung von Verhütung und Abtreibung mächtige Feinde bei Konservativen katholischen Organisationen gemacht,
sondern auch mit einer politischen Initiative, unter anderem für eine neue Drogenpolitik. Dieses Ziel ist in ihrer Kirche fest verankert.
Diverse Medien in Deutschland haben über die Situation von Daniela Kreher berichtet, so u.a. die Neue Rhein/Ruhr Zeitung unter dem
Titel "Pfarrerin Kreher gerät zwischen die Fronten in El Salvador" und die Westfalenpost unter dem
Titel "Daniela Kreher von El Salvador nach Südamerika geflüchtet".
Daniela Kreher ist Mitinitiatorin des "Berliner Aufrufs" für eine menschliche Drogenpolitik. Der
"Berliner Aufruf" für eine menschliche Drogenpolitik ist auf globaler Ebene auf Aufmerksamkeit gestoßen und wird von der Evangelisch-Protestantischen
Kirche in El Salvador (IEPES) unterstützt. Am 26. Mai wurde der Aufruf im Berliner Hanf Museum anlässlich des Evangelischen Kirchentags unter
dem Motto "Christen fordern: Stoppt den Drogenkrieg! Ein unkonventioneller Beitrag zum Kirchentag" vorgestellt. Der Berliner Aufruf
kann bereits kurz nach seiner Veröffentlichung auf die Unterstützung von mehr als 80 Organisationen und Verbänden aus fünf Kontinenten verweisen.
Neben dem Deutschen Hanfverband (DHV) haben sich das IDPC (International Drug Policy Consortium), die DPA (Drug Policy Alliance), Akzept e.V.,
eine Reihe geistlicher Gemeinschaften und Kirchen aus Mittel- und Südamerika wie die Episkopale Anglikanische Kirche in El Salvador oder
die Metropolitan Community Church dem Aufruf angeschlossen. Daneben haben Dutzende von Persönlichkeiten, darunter Noam Chomsky, Großbritanniens
ehemaliger Drogenbeauftragter David Nutt und der mexikanischer Pater und Menschenrechtsaktivist Alejandro Solalinde, den Aufruf bereits unterzeichnet.
Werner Graf
Werner Graf, 1980 in Neumarkt in der Oberpfalz geboren, ist seit Dezember 2016 Vorsitzender
der Berliner Grünen. Von 2000 bis 2002 war er Bundessprecher der Grünen Jugend, davor von 1998 bis 2000 Landesvorstand der Grünen Jugend
Bayern, die er mitbegründet hat. Innerhalb der Grünen Jugend ist Werner Graf vor allem für die in seiner Amtszeit maßgeblich erfolgte klare
Position der Grünen Jugend für eine Legalisierung von Cannabis verantwortlich.
Werner Graf, der seinerzeit Bundessprecher der Grünen Jugend war, gehörte zu den Autoren der Nr. 1 des Hanf Journals,
die im Herbst 2001 erschienen ist – kurz nach der Hanfparade, die damals am 1. September in Berlin stattfand. In der Folge war er auch für
einige Zeit (bis 2005) Chefredakteur des Hanf Journals. Seine Argumente hat Werner Graf in den letzten Jahren auch schon mehrfach auf Demonstrationen
im Rahmen des Global Marijuana March vorgetragen – das Scheitern der Drogenpolitik am Beispiel der Null-Toleranz-Zone beim Görlitzer Park.
Der neue Senat zeigt Einsicht und will die Null-Toleranz-Zone abschaffen. Die polizeiliche Jagd auf Drogen ist nicht die Antwort, sondern das
Problem!
Von Oktober 2006 bis 2010 studierte Werner Graf an der Hochschule Bremen im Studiengang Internationales Politikmanagement. In diesem Zusammenhang
absolvierte er 2008 ein praxisorientiertes Pflichtsemester bei der Heinrich-Böll-Stiftung in Tel Aviv, Israel, sowie ein Auslandssemester
an der Istanbul Kültür University in der Türkei.
Rolf "Rollo" Ebbinghaus
Rolf "Rollo" Ebbinghaus, Kurator des Hanf Museums in Berlin, hat die Entwicklung
der Legalisierungsbewegung und insbesondere der Hanfparade seit Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts nicht nur miterlebt, sondern
auch tatkräftig mitgestaltet.
Danny-Ralph Cäsar (Cannabispatient)
Danny-Ralph Cäsar, 1993 geboren, ist auch bekannt unter "Mein Leben mit Cannabis" und
ist seit 2015 Cannabispatient und Aktivist. Neben seiner Tätigkeit als Delegierter für Behindertenpolitik bei der Partei Bündnis 90 /
Die Grünen setzt er sich auch für eine neue liberale Drogenpolitik ein, die auf Aufklärung statt auf Repression setzt. Danny-Ralph Cäsar berichtet
regelmäßig in seinem Blog über seine Situation sowie über seine Gedanken zur Drogenpolitik und den Rechtsstaat.
Vorbner Love (Patient, DJ, Moderator, DHV Düsseldorf)
Vorbner Love wurde im September 1988 in der nordhessischen Provinz des Waldecker Landes
geboren. Schon früh merkte er: "Ich bin etwas anders als die anderen". Das merkten auch seine Lehrer – und so wurde er schon
im frühen Kindesalter mit Ritalin, Strattera u.s.w. versorgt. Als 13-jähriger setzte er dieses Gift eigenständig ab und verkaufte die Pillen
(strafrechtliche Konsequenzen hat er mittlerweile ja nicht mehr zu befürchten) heimlich im Internet.
Als er 18 war, brachte ihn sein Onkel, Heilpraktiker, dann in Kontakt mit Cannabis – und er empfand in allererster Linie Dankbarkeit. Viel
ist seitdem passiert. Negative Erfahrungen mit "Ordnungshütern" sowie fantastische Begegnungen mit "Freigeistern".
Heute arbeitet er als Moderator und DJ weltweit, und Cannabis ist aus seinem Leben nicht mehr wegzudenken. Aber er denkt nicht nur ans Heute –
sondern vor allem auch ans Morgen. Er möchte nicht in 20 oder 30 Jahren mit seinen Kindern auf der Couch sitzen und sich anhören, wie dämlich
er und seine Zeitgenossen seinerzeit waren, dass sie die Prohibition der vielleicht effektivsten Nutzpflanze der Welt tatenlos mitangesehen haben.
Diesen Schuh will er sich ganz bestimmt nicht anziehen. So war er bereits in Düsseldorf an der Gründung der DHV-Ortsgruppe beteiligt und hat
dort den diesjährigen GMM moderiert. Und er wird solange weiter kämpfen, wie es nötig ist.
Torsten Dietrich
Torsten Dietrich ist Mitbegründer und erster Vorsitzender des Vereins Cannabis Social Club Berlin. Zudem ist Torsten Dietrich
seit 2016 Anmelder und Versammlungsleiter des Global Marijuana March in Berlin.
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