Kaffe und Tabak aus kultur- und Sozialgeschichtlicher Sicht

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Lyrik zum Kaffee

Englischer Anonymus: Protest der Frauen wider die Caffee-Häuser

Laßt uns all/ ihr Weiber/ gehen
Vor dem hohen Richter stehen/
Daß wir unsre Klage thun;
Weil das Caffee-Hauß sich schwinget/
Und uns gantz in Unglück bringet;
Weil es stört das süße Ruhn/
Laßt uns alle protestieren/
Eh wir unser Glück verlieren
 
(17.Jahrhundert)

 


Pasquino: Ein Caffee-Mann

Ein Caffee-Mann nichts anders kann/
Als Wasser kochen und verderben/
Viel Schaden einem Land erwerben/
Denn kaum die meiste schauen an/
Er nimmt Gewinn vor Caffee hin/
Mehr als die Juden selbsten nehmen/
Und thut sich keines Weges schämen.
 
(17.Jahrhundert)

 


Abraham Gotthelf Kästner: Ermunternde Kraft des Kaffees

Der Schlaf wird vom kaffee verdrungen.
Kann ein Beweis wohl stärker sein?
Was Reimreich vom Kaffee gesungen,
Las ich jüngst beim Kaffee und schlief dabei nicht ein.
 
(18. Jahrhundert)

 


Alexander Pope:

Sieh her! Ein Teebrett wird alsbald serviert,
die Kaffeemühle kracht, die Tasse klirrt...
Aus Silberschnauzen nimmt der Trank den Lauf,
Und Chinas irdne Ware nimmt ihn auf.
Geruch, Geschmack tun beide sich genug;
Und manche Tasse leert man Zug auf Zug...
Kaffee ( der Zaubertrank der Politik
er macht euch sehend mit geschlossenem Blick).
 
(18.Jahrhundert)

 


Picander:

Der Caffee bleibt mein Element
Und Lomber mein Vergnügen,
Wer dieses beydes böse nennt,
muß wie ein Schelme lügen.
 
(18 Jahrhundert)

 


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