Ehlert, S. (1999): Streit um das Buch zur Jugendbewegung, in: Berliner Zeitung vom 10. Juli 1999
Die Love Parade GmbH habe immer neue Forderungen gestellt, sagte der Marketing-Chef des Schmitz-Verlags, Joachim Schäfer. Die Love Parade GmbH habe im Entwurf eines Markenlizenzvertrags, 50 Prozent des Geldes verlangt, das der Verlag von Sponsoren bekäme sowie zehn Prozent des Bruttoverkaufserlöses. Laut Schäfer gehe es um einen Betrag von bis zu 120 000 Mark. Der Kölner Geschäftsführer der Love Parade GmbH, Andreas Scheuermann, einer der Mitinhaber der geschützten Marke Love Parade, verhandelte für seine GmbH mit dem Schmitz-Verlag. Schäfer weigerte sich schließlich, Scheuermanns Vertragsentwurf zu unterschreiben und ging zum Rechtsanwalt. Der Jurist Christian Schertz sah in Scheuermanns Forderungen "eine mögliche Einschränkung der Freiheit der Berichterstattung." Zudem seien die von der Love Parade GmbH geforderten Lizenzgebühren "erheblich überhöht" und "nicht branchenüblich." Wenn jemand ein Buch über die Love Parade schreiben wolle, dann müsse er sicherlich nicht automatisch an die Love Parade GmbH Gebühren entrichten. "Damit könnte die Love Parade jedem verbieten, über sie zu berichten, sagte der Jurist Schertz.
Die Autoren Ilona Bublitz und Cornelius Ballin recherchierten ein Jahr lang, befragten 45 Beteiligte wie Dr. Motte oder Ralf Regitz. Auch Jürgen Laarmann, einer der schärfsten Kritiker der Love Parade, kommt in dem Buch zu Wort.
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